„Was früher die Folge eines langen kalten Winters war, ist heutzutage die Folge des Corona-Lockdowns“, lachte Timo Schlabritz, seines Zeichens Bürgermeister von Barsbek. „Allein im August kamen in Barsbek drei Babys zur Welt.“
Kaum jemand, außer den Familien natürlich, freut sich mehr darüber, als Hebamme Lioba Paulsen. Seit 2015 lebt und arbeitet sie als selbständige Hebamme in Barsbek. Die Berlinerin absolvierte in Kiel ihre Ausbildung, lernte dort ihren Mann Lars kennen, suchte und fand mit ihm gemeinsam eine neue Heimat in Barsbek. „Anfangs schien mir die Dorfgemeinschaft etwas distanziert, denn wir waren ja wirklich komplett fremd hier“, meinte sie. „Aber das änderte sich schnell, und genauso schnell fühlten wir uns wohl im Dorf und akzeptiert von der Gemeinschaft.“ Im Nebenerwerb betreibt Lars eine kleine Landwirtschaft und verkauft die Produkte im eigenen Hofladen. Nach der Elternzeit mit dem jüngsten Kind ist Lioba seit Oktober wieder als Hebamme im Einsatz. Sie bietet neben der Wochenbettbetreuung auch Rückbildungskurse nach der Entbindung an, die in Schönberg, im Familienzentrum Schrevenborn, stattfinden. „Natürlich bin ich auch ansprechbar für jede Frau mit Schwangerschaftsbeschwerden.“ Falls eine werdende Mutter von einer Hebamme betreut werden möchte, sollte sie möglichst frühzeitig Kontakt aufnehmen, spätestens in der 12. Schwangerschaftswoche, empfiehlt Lioba. Sie stellt jedoch klar, dass sie keine Hausgeburten betreut.
In einem Gespräch zwischen der Hebamme und dem Bürgermeister, beschlossen sie gemeinsam, jede Geburt im Dorf mit einem Symbol bekannt zu geben. „Barsbek ist ein kinderreiches Dorf“, erklärte Schlabritz. „Und da immer wieder alte Einwohner ihre Häuser oder Wohnungen aufgeben, werden auch immer wieder Häuser oder Wohnungen frei und junge Menschen mit Familienplanung ziehen zu uns.“ Lioba ergänzt, dass allein in ihrer Straße zehn Kinder leben. „In manchen Orten werden Wäscheleinen mit Babybekleidung gespannt, um zu zeigen, dass in dem Haus ein Kind zur Welt gekommen ist. Wir fanden, Barsbek braucht auch so ein Symbol.“ Und was verbindet man quasi intuitiv mit einer Geburt? Den Storch natürlich. So entstand die Idee, einen hölzernen Storch vor die Tür einer frischgebackenen jungen Familie zu stellen. Aber nur ein Storch reichte den Beiden nicht – es musste auch ein direkter Bezug zu Barsbek erkennbar sein. Also bekam der Storch kein Babysymbol in den Schnabel, sondern ein Fischernetz mit einem Barsch.
Dieser Artikel wurde von Marie Schymroch für den Probsteier Herold geschrieben.